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Rettungsanker Kurzarbeitergeld – Arbeitsagentur arbeitet hinter den Kulissen auf Hochtouren

HILDESHEIM. „Wir alle erleben gerade sehr bewegte Zeiten. Die Corona-Krise hat unser Leben und unseren Alltag in einer Größenordnung verändert, wie wir es uns noch vor kurzem nicht vorstellen konnten“ meint Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur. „Welche Folgen das auf den Arbeitsmarkt hat, können wir frühestens ab dem nächsten Monat beginnen zu bilanzieren und dokumentieren“ stellt Beger klar.

Während der letzten Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 war vor allem die Industrie von der krisenhaften Entwicklung betroffen. Heute stehen wir vor einer ganz anderen Herausforderung. Angesichts des umfangreichen Shut-Down stehen nicht die Maschinen in den Fabriken still, es sind z.B. auch Läden, Frisöre, Cafés und Arztpraxen geschlossen und der Tourismus findet nicht statt. „Es ist somit davon auszugehen, dass auch die Zahl der Kurzarbeiter in der Spitze erheblich höher ausfallen wird als vor 12 Jahren.“ kommentiert Beger die Entwicklung.

Eine stabile Datenbasis, anhand der die Behörde das abschätzen könnte, liegt aber noch nicht vor. Das liegt am Ablauf des Prozesses: Wenn Betriebe Kurzarbeit planen, müssen sie das bei der Agentur für Arbeit zunächst anzeigen, sonst ist später keine Zahlung möglich. Wenn anschließend tatsächlich kurzgearbeitet wird, kann der Betrieb innerhalb von 3 Monaten die erforderliche Abrechnungsliste einreichen. Erst danach hat die Agentur endgültige Daten dazu, wie viele Personen genau kurz-gearbeitet haben, in welcher Branche und wie groß der tatsächliche Arbeitsausfall war.

Den einzigen Anhaltspunkt, den die Agentur aktuell hat, sind die Anzeigen auf Kurzarbeit, die dort eingehen. Und auch dort liegt der Teufel im Detail: Arbeitgeber nutzen verständlicherweise im Moment alle Kanäle, um Kurzarbeit anzuzeigen: Sie melden sich per Mail, über die Website der Agentur oder telefonisch. Somit liegen im Zweifel also für das gleiche Unternehmen dreimal die gleiche Anzeige von Kurzarbeit vor. Erst beim Abgleich kann das bereinigt werden.

Weiterhin variieren die eingegangenen Anzeigen sehr stark: Hinter einer Anzeige von Kurzarbeit kann sich ein kleiner Handwerksbetrieb mit 5 Mitarbeitern verbergen – genauso aber auch ein großer Konzern mit mehreren Hundert.

„Wir verstehen aber, dass angesichts der entstandenen Dynamik eine Antwort auf die Frage, wie sich der Arbeitsmarkt und die Kurzarbeit jetzt entwickeln, für die Menschen drängend und wichtig ist.“, ergänzt Beger.

Wir gehen davon aus, dass vor Ort im Agenturbezirk Hildesheim bislang insgesamt ca. 1900 Anzeigen zu Kurzarbeit eingegangen sind, die teils schon geprüft und erfasst sind, teils aber eben auch noch nicht. Im Vergleich dazu: Im März 2019 befanden sich insgesamt 169 Betriebe im Bezirk Hildesheim in Kurzarbeit.

Die eigentliche Antragstellung und die Auszahlung von finanziellen Mitteln erfolgen im nächsten Schritt. Deshalb können wir zurzeit auch nichts über betroffene Personenzahlen, mögliche Summen oder Kosten für die Agentur sagen. Allerdings stehen genau für solche Fälle bundesweit 26 Milliarden Euro an Rücklagen zur Verfügung. Darüber hinaus stellt die Behörde sicher: „Kurzarbeit und Arbeitslosengeld sind Pflichtleistungen. Wer einen Anspruch hat, erhält auch die Leistung.“

„Wir tun alles dafür, die Anträge schnell und so unbürokratisch wie möglich aufzunehmen und abzuarbeiten. Wir fahren alles hoch, was wir können; stocken im laufenden Betrieb unser Personal in den betroffenen Bereichen massiv auf und organisieren intern Umschulungen für Mitarbeiter*innen aus anderen Abteilungen, um schnellstmöglich helfen zu können.“ sagt Beger abschließend.

PR

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