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LINKE in Niedersachsen fordert Auflösung der Pflegekammer

HANNOVER. Im kürzlich in Hannover vorgestellten Jahresabschluss feiert sich die Pflegekammer Niedersachsen für einen Überschuss von 6,18 Millionen Euro im Jahr 2018. Dieser errechnet sich aus Forderungen an die rund 95.000 Pflichtmitglieder. „Wenn bis Jahresende 2018 lediglich Beiträge in Höhe von etwa 4000 Euro in die Kammerkasse geflossen sind, zeigt das sehr deutlich, dass die Mehrheit der Pflegekräfte die Kammer und ihre Pflichtbeiträge schlichtweg ablehnt“, erklärt Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN. Leopold weiter: „Und dies aus gutem Grund. Die Zwangsbeiträge sind modernes Raubrittertum. Da werden teils horrende Beiträge von Pflegekräften, die ohnehin oftmals viel zu wenig verdienen, gefordert, ohne dass auch nur irgendeine entsprechende Leistung dahintersteht. Die Zwangskammer hat doch für ihre Pflichtmitglieder nichts im Köcher. Sie wird nicht einmal zur ‚konzertierten Aktion Pflege‘ der Sozialministerin geladen. Das spricht doch Bände.“

Leopold fordert, die bereits kassierten Beiträge an die betreffenden Mitglieder zurückzuzahlen und die Pflegekammer aufzulösen. „In jedem Dorfkonsum hätten Verbraucher ihr Geld zurückgefordert, wenn das gekaufte Produkt nicht einmal ansatzweise der Werbebotschaft entspricht. Das Experiment Pflegekammer ist krachend gescheitert. Denn seit der Gründung beschäftigt sich diese nur damit, die Zwangsbeiträge einzutreiben und aktuell neue Räumlichkeiten in Hannover zu suchen, weil die Anzahl der vergebenen Pöstchen offenbar die Grenze der Kapazität in der bisherigen Zentrale erreicht habe. An den wirklichen Problemen der Pflegenden, nämlich Personalmangel; schlechte Bezahlung und teils unmenschliche Arbeitsbedingungen ändert der bürokratische Verwaltungsapparat nichts. Die Werbebotschaft, eine starke Stimme für die Pflegenden zu sein und sich genau für die Beseitigung dieser Probleme einzusetzen, ist seitens der Kammer schlichtweg gelogen. Also, Geld zurückgeben und auflösen!“

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