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Der Arbeitsmarkt und die Corona-Krise

HILDESHEIM. Die Arbeitslosenzahlen sind im Mai aufgrund der Corona-Pandemie und Ihrer Fol-gen erwartungsgemäß weiter gestiegen. Insgesamt waren 13.916 Frauen und Männer im Arbeitsagenturbezirk Hildesheim arbeitslos gemeldet. Das waren 626 Personen (+4,7%) mehr als im April dieses Jahres und +2.047 (+17,2%) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent-punkte auf 6,3% (Vorjahresmonat 5,4%). Insgesamt hat sich jedoch die Dynamik im Vergleich zum Vormonat von 10% auf 4,4% etwas abgeschwächt.

Der Bestand an Arbeitslosen ist von April auf Mai nochmals entgegen der üblichen saisonalen Entwicklung gestiegen. „Dieser Anstieg ist dabei im Wesentlichen auf die fehlenden Abgänge aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung und das reduzierte Angebot an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zurückzuführen“ kommentiert Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsführung die Entwicklung am Arbeitsmarkt. „Bildungsmaßnahmen z.B. konnten bisher nicht oder nur durch Umstellung auf den digitalen Kanal weitergeführt werden“ ergänzt Beger. Das hat natürlich auch einen entsprechenden Einfluss auf die steigenden Arbeitslosenzahlen.“

Kurzarbeit
In Folge der Krise haben seit März (Stichtag: 27.05.2020) insgesamt 3.480 Unter-nehmen aus dem Agenturbezirk Hildesheim Kurzarbeit angezeigt (Vorjahr: 16 An-zeigen). Die Anzahl der Beschäftigten, welche voraussichtlich von einem Arbeitsausfall betroffen sind, liegt in diesen Anzeigen bei max. 40.456 Personen (Vorjahr: 261 Personen). „Die hohe Menge von Anzeigen auf Kurzarbeitergeld zeigt deutlich, wie sehr die Betriebe und Unternehmen bemüht sind, Ihr Personal zu halten und somit Ihren Fachkräftebedarf für die Zukunft zu sichern “ erklärt Stefan Othmer, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Hildesheim. „Die Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsagentur leisten durch die möglichst zügige Bearbeitung der nachfolgenden An-träge auf Kurzarbeit Ihren Beitrag dazu“, ergänzt Othmer. Voraussetzung dafür ist aber die Einreichung vollständiger Unterlagen!

Die Anzeigen auf Kurzarbeitergeld ziehen sich durch fast alle Branchen. Besonders betroffen ist der Einzelhandel (371 Anzeigen), die Gastronomie (344 Anzeigen), das verarbeitende Gewerbe (373 Anzeigen), das Gesundheitswesen (367 Anzeigen) und das Baugewerbe (354 Anzeigen).
Im Landkreis Hildesheim ergaben für diesen Zeitraum 2.481 Anzeigen auf Kurzarbeit mit max. 28.846 voraussichtlich betroffenen Beschäftigten und für den Land-kreis Peine 999 Anzeigen von Unternehmen mit max. 11.610 Beschäftigten.
„Wie hoch die Anzahl der Unternehmen und Beschäftigten, die in diesem Zeitraum tatsächlich in Kurzarbeit gegangen sind und entsprechende Anträge gestellt haben, werden die nächsten Monate zeigen“, erläutert Othmer die Zahlen.

Stellenmarkt
Auch auf dem Stellenmarkt sind im Mai die Auswirkungen der Krise immer noch zu spüren. Die Unternehmen meldeten 372 neue Stellen (+82 bzw. +7,1% ggü. Vormonat). Im Vorjahr waren es allerdings 203 Stellen weniger (-34,5%). Im Mai gab es 2.129 Arbeitsstellen im Bestand beim gemeinsamen Arbeitsgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter, 632 (-2%) weniger als vor einem Jahr. „Einige Unternehmen konnten inzwischen wieder den Betrieb aufnehmen oder aus-weiten“ erklärt Beger die Entwicklung. Dadurch konnte der Abwärtstrend ein wenig verlangsamt und im Vergleich zum Vormonat sogar ein leichtes Plus von 7,1% verzeichnet werden. „Unser gemeinsamer Arbeitgeberservice unterstützt weiterhin intensiv die Firmen telefonisch und im E-Mail-Austausch, insbesondere bei Fragen zum Kurzarbeitergeld“, ergänzt Beger.

Arbeitslose nach Rechtskreisen
Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III / Arbeitslosengeld I) ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 342 (+7,1%) auf 5.189 angestiegen. Gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von +1.332 (+34,5%).

Im Bereich der für die Grundsicherung (SGB II) zuständigen Jobcenter stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um +284 (+3,4%) auf 8.727. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies 715 Arbeitslose mehr (+8,9%).

Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Neben den Arbeitslosen zählen auch Personen als Unterbeschäftigte, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind . Im April waren nach vorläufigen Angaben 17.567 Menschen unterbeschäftigt. Das sind 1.142 Personen mehr als vor einem Jahr (+7,0%).

Ausbildungsmarkt
Auf dem Ausbildungsmarkt sind ebenfalls langsam die Auswirkungen der Coronapandemie zu spüren. Im Mai standen seit Beginn des Berichtsjahres 1.872 gemeldete Ausbildungsstellen (-242, bzw. -11,4% in 2019) insgesamt 2.035 gemeldeten Bewerber/innen (-439, bzw. -17,7% in 2019) gegenüber. Derzeit stehen noch 1.135 (-30) offene Ausbildungsstellen 1.093 (-30) unversorgten Bewerber*innen gegenüber. „Wir bitten alle Unternehmen, trotz Einbußen und schwieriger Lage weiterhin an der Ausbildung festzuhalten und sich gerade in den jetzigen Zeiten die eigenen Fach-kräfte für die Zukunft zu sichern“ appelliert Beger. „Der beste Nachwuchs ist immer der, den man im eigenen Betrieb ausgebildet hat“, so Beger weiter.

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