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Leichte Stabilisierung am Arbeitsmarkt spürbar

HILDESHEIM. Insgesamt waren 14.772 Personen im Arbeitsagenturbezirk Hildesheim arbeitslos gemeldet. Das sind 423 (+2,9%) mehr als im Juli und +2.595 (+21,3%) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat leicht um 0,2% auf 6,7% (August 2019: 5,5%).

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im August nur bedingt auf die Auswirkungen der Coronakrise zurückzuführen“, erklärt Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsfüh-rung der Agentur für Arbeit Hildesheim die Entwicklung. „Die Beendigung von Wei-terbildungs- und Umschulungsmaßnahmen spiegelt den größeren Teil der Arbeitslo-senzahlen wieder. Die Teilnehmenden gehen oft nicht nahtlos in ein Beschäfti-gungsverhältnis über und die Maßnahmen mussten durch die Coronakrise größten-teils nach hinten verschoben werden“, so Beger weiter. Zusätzlich verzögerte sich in vielen Betrieben aufgrund der Krise der Ausbildungsbeginn.

Kurzarbeit
In Folge der Krise haben bisher 3.679 Unternehmen aus dem Agenturbezirk Hildes-heim Kurzarbeit angezeigt (Vorjahr: 39 Anzeigen). Die Anzahl der Beschäftigten, welche voraussichtlich von einem Arbeitsausfall betroffen sind, liegt in diesen An-zeigen bei max. 44.099 Personen (Vorjahr: 685 Personen).
Die Anzeigen auf Kurzarbeitergeld ziehen sich weiterhin durch fast alle Branchen. Besonders betroffen ist das verarbeitende Gewerbe (451 Anzeigen), das Gesund-heitswesen (393 Anzeigen), das Baugewerbe (391 Anzeigen), der Einzelhandel (387 Anzeigen), und die Gastronomie (354 Anzeigen).

Im Landkreis Hildesheim ergaben für diesen Zeitraum 2.628 Anzeigen (Vorjahr 29) auf Kurzarbeit mit max. 31.746 voraussichtlich betroffenen Beschäftigten 8Vorjahr 493) und für den Landkreis Peine 1.051 Anzeigen (Vorjahr 10) von Unternehmen mit max. 12.353 Beschäftigten (Vorjahr 192).
Nach neuen, vorläufigen Hochrechnungen für den gesamten Agenturbezirk Hildes-heim haben im März 1.383 Betriebe mit 8.414 Beschäftigten und im April 2.426 Be-triebe mit 22.127 Beschäftigten tatsächlich Kurzarbeit beantragt und durchgeführt.

Weiterhin gilt für alle Arbeitgeber, die Kurzarbeit anmelden und beantragen: „Füllen Sie bitte den Antrag auf Kurzarbeit unbedingt vollständig aus, beantworten Sie alle Fragen und legen Sie alle notwendigen Unterlagen bei. Sie beschleunigen damit die Bearbeitung und Auszahlung ihrer Anträge und vermeiden unnötige Verzögerungen und Rückfragen“, so der Pressesprecher der Agentur Stefan Othmer.

Stellenmarkt
Auf dem Stellenmarkt sind im August die Auswirkungen der Krise deutlich zurück-gegangen. Die Unternehmen meldeten 643 neue Stellen (+112 bzw. +21,1% ggü. Vormonat). Und auch im Vergleich zum Vorjahr waren es 41 Stellen mehr (+6,8%).
Im August gab es 2.287 Arbeitsstellen im Bestand beim gemeinsamen Arbeitsge-berservice von Arbeitsagentur und Jobcenter, 401 (-14,9%) weniger als vor einem Jahr, jedoch 241 (+11,8%) mehr als im Juli dieses Jahres.
„Der Stellenmarkt zeigt eine deutliche Erholung von der Krise, Arbeitgeber sind wie-der vermehrt auf der Suche nach neuem Personal“ erläutert Beger die Zahlen. „Auch in den zuletzt eher zurückhaltenden Branchen wie, z.B. Verarbeitendes Ge-werbe, Verkehr und Logistik oder im Gastgewerbe steigen die Stellenausschreibun-gen wieder an und übertreffen sogar insgesamt leicht das Vorjahr“ ergänzt Beger Ihre Ausführung.

Arbeitslose nach Rechtskreisen
Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III / Arbeitslosen-geld I) ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 323 (+5,7%) auf 5.981 angestiegen. Gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von +1.808 (+43,3%).

Im Bereich der für die Grundsicherung (SGB II) zuständigen Jobcenter stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um +100 (+1,2%) auf 8.791. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies 787 Arbeitslose mehr (+9,8%).

Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Neben den Arbeitslosen zählen auch Per-sonen als Unterbeschäftigte, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind . Im August waren nach vorläufigen Angaben 18.267 Menschen unterbeschäf-tigt. Das sind 1.801 Personen mehr als vor einem Jahr (+10,9%).

Ausbildungsmarkt
Im August standen seit Beginn des Berichtsjahres 2.093 gemeldete Ausbildungsstel-len (-217, bzw. -9,4% in 2019) insgesamt 2.398 gemeldeten Bewerber/innen (-378, bzw. -13,6% in 2019) gegenüber. „Es ist den Kolleginnen und Kollegen der Berufsberatung und des gemeinsamen Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter im August gelungen, die An-zahl der unversorgten Bewerber und gemeldeten, unbesetzten Ausbildungsstellen um 1/3 gegenüber dem Vormonat zu verringern“ berichtet Beger. „Insbesondere unter den derzeitigen Bedingungen auf dem Ausbildungsmarkt ist das eine hervor-ragende Leistung“ lobt Beger ihre Teams. „Auch die unterschiedlichen Aktionen des Regionalen Fachkräftebündnis Hildesheim, welche sich mit der Telefonaktion am 02.09.2020 weiter fortsetzen, zeigen hier deutliche Wirkung“.

Derzeit sind jedoch immer noch einige Jugendliche auf der Suche nach einem Aus-bildungsplatz. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Hildesheim stehen aktuell 597 (+15) offene Ausbildungsstellen rund 584 (+103) Ausbildungsplatzsuchende gegenüber. Dazu rät Frau Beger allen Jugendlichen, die jetzt noch einem Ausbildungsplatz su-chen, sich schnell über die neue Hotline unter Tel. 05121 969 567 mit der Berufsbe-ratung in Verbindung zu setzen. Dort bekommen sie jeweils dienstags von 10.00 bis 12:30 Uhr und donnerstags von 14.00 bis 17.00 Uhr Beratung und Unterstützung für Ihre Zukunftsplanung.

Die gemeldeten freien Ausbildungsstellen sind zu finden unter www.arbeitsagentur.de

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